Wovon ich rede?
Ja das weiß ich manchmal auch nicht so genau. Manchmal drehen sich alle Buchstaben im Kreis und ich kann nicht beschreiben, was ich eigentlich sagen will.
Meine Gedanken und Gefühle stehen gerade Kopf.
Vor 3 Wochen ist Verena wieder zurück nach Deutschland. Ihre Zeit hier in Panama war abgelaufen und vor mit lagen ca. 2 Wochen „alleine“ in Panamá. Mit Verenas Abschied, hat auch meine 1. Etappe des Abschieds begonnen. Verenas letzter Tag hier in Panama ist zufällig auf einen Dienstag gefallen – & Dienstags ist hier immer der Schulgottesdienst. Unsere Schüler haben hierfür nicht nur ein Abschiedslied sondern auch einen „típico“ (Tanz) einstudiert. Es war soooo schön – so schön, dass mir ein paar Tränchen gekullert sind, und das obwohl es gar nicht mein Abschied war…. Aber allein der Gedanke die kleinen Rabauken bald nicht mehr um mich rum zu haben & mich mit ihnen rumzustreiten, fand ich furchtbar. Nach dem Gottesdienst wurde ich allerdings von unzähligen Schülern umarmt und verabschiedet, ABER ES WAR DOCH GAR NICHT MEIN ABSCHIED. Das ist gar nicht so einfach, das den Kinder zu erklären. Denn warum geht Verena und ich nicht? –„Genau Verena (!) was war das eigentlich für eine doofe Idee?“
Als Verena dann weg war, wurde ich von dem Mädchen noch viel mehr belagert. Sie wollten mich nämlich nicht alleine lassen, da es doch im Heim spukt & ich alleine im Zimmer angst haben könnte 😉 Dabei war es auch mal ganz nett alleine zu sein…und ich bin auch keinem Gespenst begegnet.
Alleine zu sein hieß dann auch alleine zu unterrichten. Es war gar nicht so einfach etwas zu erklären, zeitgleich einen Tafelanschrieb zu machen und dann noch umher rennende Schüler // Klassenkasper ruhig zu bekommen -> „Verena du wärst aber stolz auf mich gewesen & du kannst dir auch bestimmt vorstellen wie es abging. Aber es hätte noch schlimmer kommwn können- keiner hat sein Mäppchen in den Ventilator geschmissen oder eine Bleistiftmine im Kopf gehabt“
Jetzt befinde ich mich allerdings nicht mehr „alleine“ in Panama.
Vor 2 Wochen kam nämlich ein Flugzeug nach Panama geflogen und hatte eine ziemlich wertvolle Ware an Bord. Seit 2 Wochen habe ich meine Mama und mein Schwesterherzchen wieder an meiner Seite.
Sie sind nach Panamá gekommen um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich wieder Heim komme;) Es wäre nämlich schon eine Überlegung hier zu bleiben. Zum einen ist immer schön warm, die Leute sind herzlich nett, die Klamotten um eiiiiniges billiger – sowie auch der Sprit (1$ der Liter!!) und nicht zu vergessen: „das Land einfach unglaublich!“
So wie ich Panama erlebt habe, habe ich es auch meiner Mama und meiner Schwester gezeigt und somit habe ich mit ihnen meine letzten 2 Wochen in Panama verbracht.
2 wunderschöne Wochen 🙂
Unter anderem aber auch meinen letzten Schultag als „teacher“ an der Schule (vor 10 Tagen). An diesem Tag hat sich die gesamte Schule im großen Schulsaal versammelt und es wurde für mich gesungen típico getanzt. Mir wurden Geschenke überreicht, es sind Tränen geflossen und ich konnte mich vor Umarmungen kaum noch retten. Dabei bin ich ja immer noch da…und hatte somit die 2. Etappe meines Abschieds. Es war Herz zerreisend – s c h ö n und t r a u r i g.
Aber wie erkläre ich den Kindern warum es ständig Abschiede gibt, ich aber immer noch da bin? Das ist für sie total verwirrend und nicht einfach zu verstehen…
Daher wird der letzte & endgültige Abschied echt heftig, denn dann muss ich ihnen sagen, dass ich gehe… in echt!
Realisieren tu ich es aber absolut noch nicht. In 3 Tagen werde ich wieder daheim sein – das ist für mich so unwahr.
Das heißt ich kann wieder Brezeln essen & warm duschen. Werde wieder eine Spülmaschine, einen Staubsauger und mein Autole haben. Sowie auch den Schwarzwälder Boten am Morgen. (Ist ja nicht so als ob ich den je gelesen hätte, aber wenn man was nicht um sich hat, fällt einem erst auf, dass man es „vermisst“- genauso freue ich mich auf eine Rote Wurst im Weckle mit Senf, dabei ess ich das eigentlich gar nie, tztztz)
Eigentlich wollte ich jetzt noch schreiben was mir Panama gebracht hat & was ich gelernt habe – was ich erlebt habe & wie ich mich verändert habe. Aber ich kann das gerade nicht. Durch das Schreiben dieses Eintrags hat mein Kopf langsam gecheckt, dass ich echt Heim gehe…
Ich werde darüber schreiben wenn ich wieder in Deutschland bin und meine Brezel gegessen und ein Glas Apfelschorle getrunken habe…aber gerade bekomme ich das nicht auf die Reihe.
Wenn ihr mich jetzt sehen könntet, würdet ihr sehen wie ich lächle – da ich mich auf zu Hause bzw auf euch mega freue. Endlich kann ich euch wieder in die Arme nehmen.
Aber zeitgleich würdet ihr auch sehen, dass ich Tränen in den Augen habe – da m e i n Jahr nun zu Ende geht…und ich mir einfach nicht vorstellen kann in 3 Tagen ohne 13 Mädels um mich rum in meinem Zimmer zu sitzen, während sie sich die Nägel lackieren, Haare glätten, Bilder für mich malen und in meinem Facebook account rumschnüffeln…
Sie werden mir so fehlen [auch wenn sie mich oft in den Wahnsinn getrieben haben <3]
Tja, vor ca 365 Tagen hat meine große Reise begonnen. Ich habe wie Tiger & Bär versucht das Land meiner Träume zu finden, mit dem Unterschied – ich war wiklrich da & habe 1 Jahr hier gelebt. In dem Land in dem es nach Bananen riecht 😉
Aber eins haben Tiger & Bär und ich gemeinsam:W i r l i e b e n P a n a m a !